Während der Segnung und Austeilung der Asche betet der Priester [optional] ein kurzes Gebet, welches einen aufmerksamen Hörer zum entscheidenden Aspekt der österlichen Bußzeit, bzw. zum entscheidenden Aspekt des christlichen Glaubens schlechthin, führt:
„(…) Neige dein Ohr unseren Bitten und segne alle,
die gekommen sind, um das Aschenkreuz zu empfangen“
Es ist richtig zu sagen, dass das Christentum ohne Kreuz nicht denkbar wäre. In jeder Kirche bekommt das Kreuz eine zentrale Stelle, vor jedem Gebet machen wir das Kreuzzeichen auf welchen die Menschen getauft, mit welchem Firmlinge gefirmt, Kranke gesalbt oder auf das die Priester geweiht werden. Das Kreuz wird für die Vielen zum Ärgernis oder zur Torheit (vgl. 1 Kor 1, 18-19), für die Christen aber, die daran glauben, durch „das Kreuz“ gerettet zu werden, ist es „Gottes Kraft und Weisheit“.
Dass man aus dem Leiden Kraft schöpfen kann, klingt herausfordernd. Doch hier erreicht das Christentum sein Höhepunkt: Das Kreuz ist in Wirklichkeit ein Aschenkreuz, welches vergeht. Es ist eine Art von Durchgang, eine Zwischenzeit, eine „Brücke“ auf der man keine Häuser (d.h. die eigene Existenz) bauen kann. Und die Perspektive, die das „Aschenkreuz“ eröffnet, ist durch und durch tröstend:
„(…) erneuere uns nach dem Bild deines Sohnes
und schenke uns durch seine Auferstehung
das unvergängliche Leben.“