Was sahen die Frauen am Ostermorgen? Sie standen vor dem leeren Grab, ratlos, fassungslos, ja verzweifelt. Das Grab ist leer, wo hat man den Herrn hingelegt? Er ist nicht da. Das hätten sie sich ja erwartet, sie wollten den Leichnam Jesu salben, aber er war nicht da.

Die menschliche Vorstellung vom Leben reicht eben bis zum Grab, da wird alles begraben, es ist vorbei. Doch die Frauen standen vor einem leeren Grab. Leer, mit nichts gefüllt. Wie oft sehen wir so unser Leben? Wie oft stehen wir verzweifelt am Rande eines Grabes, des Grabes unserer Sehnsucht, des Grabes unserer Erwartungen, des Grabes unserer Vorstellung vom Leben?

Doch das Grab an dem die Frauen am Morgen standen war leer. Die begrabene Erwartung, die unerfüllte Hoffnung und Sehnsucht waren nicht im Grab! Sie sind aus dem Nichts des Grabes, aus der Leere unserer Seele wieder ins Leben zurückgekehrt.

Nur der Herr, der Auferstandene, konnte diese Leere füllen. Nur er konnte die Vorstellung der Menschen über den Tod hinaus führen. Durch die Leere des Grabes hindurch, durch Verzweiflung und Mutlosigkeit scheint neue Hoffnung. Ja, es gibt viel mehr als die menschliche Vorstellung vom Leben, als die irdische Hoffnung und menschliche Erwartung. Das leere Grab ist ein Zeichen des Sieges, ein Zeuge der Hoffnung, das es mehr gibt im Leben als das leere Nichts. Der Herr war nicht im Grab, er lebt und begegnet uns wie den Jüngern von Emmaus.

Auch Du kannst ihn sehen, auch du kannst ihn am Brechen des Brotes erkennen. Es kommt auf Deine Sehnsucht an. Lass dein Herz brennen und das „leere Grab deiner Seele“ kehrt ins Leben zurück.