Über das eine Pascha-Mysterium, das Jesus Christus selbst ist, spricht Meliton von Sardes (+ um 190) in der einzigen uns von ihm erhaltenen Osterpredigt. Er stellt dabei die typologischen Vorausbilder des Alten Testamentes dem Leiden, Tod und der Auferstehung des Herrn als deren Erfüllung gegenüber: „Er (sc. Jesus) kam vom Himmel auf die Erde wegen des leidenden Menschen; den leidenden Menschen zog er wie ein Kleid an im Schoß der Jungfrau und ging hervor als Mensch; durch einen Leib, der dem Leiden ausgesetzt war, nahm er die Leiden des leidenden Menschen auf sich und vernichtete die Leiden des Menschen. Durch den Geist aber, der nicht sterben konnte, tötete er den Mörder Tod. Er wurde zum Schlachten geführt wie ein Lamm und getötet wie ein Schaf. Wie aus einem Ägypten erlöste er uns aus dem Dienst der Welt. Er rettete uns aus der Knechtschaft des Teufels wie aus der Hand des Pharao; er besiegelte unsere Seelen mit seinem eigenen Geist udn die Glieder unseres LeibTrauer versetzte, wie Mose den Pharao. Er schlug die Bosheit und verdammte die Ungerechtigkeit zur Unfruchtbarkeit wie Mose in Ägypten. Er ist es, der uns der Knechtschaft entrissen und uns befreit hat, der uns aus der Finsternis zum Licht führte, vom Tod zum Leben, von der Gewaltherrschaft zu ewigem Königtum, der uns zu einer neuen Priesterschaft machte, zu einem erwähtlen und ewigen Volk. Er ist das Pacha-Lamm unseres Heils. Er ertrug in vielen (sc. typologischen Gestalten des Alten Testamentes) vieles: Er wurde in Abel gemordet. In Isaak wurrden ihm die Füße gefesselt, in Jakob musste er auswandern. In Josef wurde er verkauft, in Mose ausgesetzt, im Lamm geschlachtet, in David verfolgt, in den Propheten geschmäht. Er wurde Mensch in der Jungfrau, ans Holz gehängt, in das Grab der Erde gesenkt. Er erstand von den Toten und stieg empor zur Höhe des Himmels. Er ist das Lamm, das verstummt, aus der Herde geholt, zum Schlachten geführt, am Abend geopfert und in der Nacht begraben. Am Holz zerrach man ihn nicht, im Grab verweste der nicht. Er stand von den Toten auf und erweckte den Menschen aus dem Gab der Unterwelt.
(aus: Engel, Ulrich: Die Liturgie der Karwoche und der Osternacht. Media Maria)
Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Osterfest!
Ihre Benediktinerinnen der Anbetung