Ich fastete eifrig,
und wurde satt vom Leid.
Fromm streute ich auf Deinen Weg Palmzweige,
doch Du gingst vorüber.
‚Hosanna!“ rief ich aus ganzer Kehle,
Du schwiegest.
Ist das alles, was Du zu anbieten hast?
Deshalb soll ich Dein Jünger sein?
Es war Mittelnacht, der Garten im Nebel,
während ich schlief,
nahmst Du den Kelch und trankst
meinen Zweifel
meinen Unglauben
meinen Skeptizismus
meine Ängstlichkeit
meinen Unmut
meinen Zwiespalt
meine Trauer
meine Feigheit
meinen Tod
bis zum letzten Tropfen aus.
Dann trugst Du mich auf Deinen Schultern,
einen langen, langen Weg,
bis Du Deinen Atem aufgabst.
So glaubt man.
Ob sich seit dieser Nacht in meinem Leben etwas verändert hat?
Ja, ich begann zu beten:
nicht dass das Leiden mir vorübergeht, oder
dass Du mich für mein ‚Hosanna!’ belohnst.
– Dass mein Schreien zu dir sofort ankomme auch nicht,
oder dass Du zu mir sprichst.
Seit dieser Nacht begann ich zu beten
um die Kraft
lebenslang Deine Liebe auszuhalten.