???????????????????????????????Freut euch im Herrn
zu jeder Zeit
noch einmal sage ich:
Freut euch!
Phil. 4,4

Wir leben in einer Spaßgesellschaft. Die Unterhaltung ist, würde ich sagen, sogar aggressiv und verpflichtend geworden. Wer sich nicht amüsiert ist fad, uninteressant, ein Spielverderber. Wir erleben direkt einen Zwang sich amüsieren zu müssen, um Freude zu haben, um angenommen zu werden. Gerade in der Vorweihnachtszeit werden wir direkt damit bedrängt, was uns oder unseren Lieben vielleicht in Form von Geschenken Freude machen soll: Unterhaltungselektronik, Filme, Musik oder sonstige Erfindungen aller Art. All das dringt auf uns ein und schreit „Kauf mich“, „Freu dich“…
Nur, wie lange hält diese Freude an? Spüren wir nicht eher gewissen Überdruss an all dem Lärm um Weihnachten, all den vielen blinkenden und bunten Lichtern, der schreienden Werbung und den abgedroschenen Weihnachtsliedern in jedem Kaufhaus? Ist das die Freude, nach der wir uns sehnen? Oder ist das jene Freude, die uns „mitverkauft“ wird? Wir decken uns mit allerlei zu (oder werden zugedeckt), sodass wir oft das Wesentliche in unserem Leben nicht mehr hören und spüren können. Ja, es ist ein Zwang zum Glücklichsein, eine Mode der Spaßgesellschaft, die sich zwischen Einkauf, Konsum und Glühwein bewegt.

Der Hl. Paulus ruft uns im Brief an die Philipper ebenso zu Freude auf: Freut euch (…) zu jeder Zeit. Nun ist bei diesem Aufruf auch der Grund unserer Freude genannt: freut euch IM HERRN zu jeder Zeit. Hier liegt der wesentliche Unterschied zu Spaß, Unterhaltung und kurzfristiger Freude. Es handelt sich um das Sein im Herrn, so wie wir sind, mit unserer Existenz, das So-sein vor Gott und das zu jeder Zeit. Da müssen wir nichts kaufen, um uns Glück zu erkaufen; da müssen wir uns nicht amüsieren, um Freude zu erleben. Wer mit dem Herrn lebt, wer die Freude aus der Frohen Botschaft schöpft, der ist tief im Herzen glücklich und froh. Es mögen auch schwierige Zeiten kommen, das Bewusstsein, „sich im Herrn zu freuen“ gibt und Kraft und Zuversicht. Es ist jene tiefe Freude, die aus der Beziehung zu Gott und aus der Sicherheit die Kraft schöpft, dass er uns erlöst hat, dass er uns liebt und immer bei uns ist. Am dritten Adventsontag wird diese Freude in den Mittelpunkt gestellt, die Freude des baldigen Kommens unseres Herrn. Die Kerze am Adventkranz ist nicht lila sondern rosa, das Messgewand an diesem Tag zeigt ebenso durch die Rosafarbe an, es ist der Sonntag der Freude, der Gaudete Sonntag. Leben wir diese Freude, warten wir mit dieser Freude auf ihn. Er wird uns im Übermaß beschenken und das wahre Glück des Da-Seins mit sich bringen.

Freut euch IM HERRN zu jeder ZeitGaudete in Domino semper!

von Priorin Sr. Magdalena