In der Apostelgeschichte lesen wir über die Bestürzung all derer, die die Apostel beim Pfingstereignis plötzlich in ihrer Muttersprache verstehen können. Es ruft in Menschen Begeisterung hervor, jemandem zu begegnen, der drei, vier oder noch mehr Sprachen fließend spricht. Doch wie oft gelingt es nicht, sich in seiner eigenen Muttersprache verständlich zu machen?Wie oft hören wir heute im zwischenmenschlichen Austausch Sätze wie: „Das hast du völlig falsch verstanden!“ oder „Du verstehst mich einfach nicht“.
Viele Auseinandersetzungen entstehen, weil Menschen nicht das hören, was gesagt wird, es so verstehen, wie sie es gerne hören würden oder es so formulieren, dass der andere gar keine Chance hat, es zu verstehen.
Vom Pfingstfest erwarten wir uns manchmal große, erstaunliche Geschehnisse – und das ist gut so, denn auch zu Pfingsten 2012 will der Herr seine Gaben an uns verteilen und damit Großes wirken. Beten wir darum, dass wir seinen Geist nicht behindern!
Aber vielleicht sind es auch die ganz kleinen Dinge, die weitaus mehr Auswirkung haben…?
Pfingsten 2012 – Vielleicht ein Anlass, den Herrn zu bitten, dass er uns in seinem Geist die Gabe des gegenseitigen Verstehens und Aufeinander-Hörens schenken möge.
Diese kleinen Schritten können und werden Kreise ziehen, sodass das eintritt, worum wir Jesus im Evangelium der Tage vor Pfingsten beten hörten: Die Menschen werden „eins sein“ (Joh 17, 21-22) und das wird der Welt – der es heute so schwer fällt, die Kirche zu verstehen, weil sie eine so andere Sprache zu sprechen scheint – helfen, Christus zu erkennen.
Beten wir um die Gabe des Verstehens – und damit um den Geist der Einheit!
Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. (Joh 17, 21)