storch berufung

Lieb schaut ein Storch aus, der gerade eine ‚frohe Botschaft‘ bringt…

In seinem Schnabel ein Tuch und ins Tuch ein Baby eingewickelt. Süß!
Doch jeder weiß, dass es hinter dieser märchenhaften Vorstellung, die so viel Sympathie hervorruft, nichts gibt, was der Realität entspricht 😉

Wie verhält sich das aber zum Thema „Berufung“?

Oft weckt das Stichwort „Kloster“ verschiedene märchenhafte Vorstellungen, deren Variationen sich von einem volkstümlichen Bild einer ‚armen, verlassenen Frau mit gebrochenem Herzen, die im Kloster ihre Zuflucht fand‘ bis zu komplizierten, psychologischen Theorien erstrecken.

Die Tatsache aber ist, dass hinter diesen Bildern die gleiche Infantilität steht, wie bei dem Bild ‚des Storches‘. Erst die eigene (Glaubens)Erfahrung bewirkte, dass die ‚Phantasien‘ über die klösterliche Berufung mit der Wirklichkeit verifiziert werden.

Die Berufung zum Ordensleben lässt sich ohne Bezug auf Gott und seine Kirche nicht erklären, weil sie eine Hingabe an Ihn ist. Die Hingabe ist der höchste Ausdruck der Freiheit. Der moderne Mensch hat das Bedürfnis, sich von allem zu befreien. Sobald er aber seine gewünschte Freiheit endlich hat, weiß er nicht wirklich, was er damit anfangen soll. Anstatt Glück empfindet er Leere, Unzufriedenheit bzw. Sinnlosigkeit. Warum? Weil Freiheit eines Vollzugs bedarf! Im Jakobusbrief (Jak 1,25) ist die Rede von einem »vollkommenen Gesetz der Freiheit« Dieses besteht im „reinen und makellosen Dienst vor Gott“, d.h. „für Waisen und Witwen zu sorgen, wenn sie in Not sind“. Die den Menschen gegebene Freiheit GIBT, sie vollzieht sich im Geben, im Sich-hin-geben, im Sein für die anderen. Edith Stein sagte, dass „der freieste Tat der Freiheit ‚Hingabe‘ ist“. Wenn Gott, der Schöpfer, sein Leben für die Schöpfung hingibt (und er tut dies aus freiem Willen), dann haben wir Christen Anteil an Seine Hingabe, die letztendlich unsere eigentliche Bestimmung ist.

Die Ordensleute tun nichts anderes, als das Vollziehen der Freiheit – in der Hingabe an Gott, für die Menschen der ganzen Welt.

Übrigens…: Das Bild ‚des Storches‘ sollte man in Bezug auf das Thema Berufung nicht unterschätzen. ‚Frei-Sein wie ein Vogel‘ hat nämlich viel mit einem gut gelebten Ordensleben zu tun.

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