„Johannes (der Täufer) kam, um vom Licht Zeugnis zu geben.“(vgl. Joh 1,7) Johannes ist ganz und gar ein Zeuge und Vorläufer Jesu. Er wurde vor Christus geboren, um lebend unter den Lebenden dem Herrn ein Volk zu bereiten. Er starb kurz vor Christus, um auch unter den Toten, die durch Christus ihre Befreiung vom Tod erwarteten, dem Herrn ein Volk zu bereiten. Schon vor seiner Geburt, im Schoß seiner Mutter, beginnt die Zeugenschaft des Johannes, und sein Zeugnis reicht über seinen Tod hinaus bis zur zweiten und göttlichen Ankunft Christi.
Das Wort, das Gott ist, ist im Anfang, und Johannes sagt, dass er die Stimme ist, die dieses Wort verkündigt und ausdrückt. Er schreit und ruft, damit auch jene es vernehmen, die vom Wort weit entfernt sind, und damit auch jene, die schwer hören, durch die Kraft der Stimme begreifen, wie wichtig das Wort ist. So also ist Johannes die Stimme für die Gottfernen und für jene, die das feine Gehör für das Wort verloren haben. Die Stimme des Rufenden in der Wüste muss erschallen, damit die gottleeren Seelen nicht aus Mangel an Wahrheit veröden, damit sie angesprochen werden und nicht mehr auf krummen Wegen gehen, sondern gerade auf dem Weg des Herrn.
(Origenes Kommentar zum Johannesevangelium 2,35-37
Übersetzung: Abtei Mariendonk)