Als Einstimmung in die Karwoche veröffentlichen wir hier einen Text, der von unserer Mitschwester zum Schnitzbild „Christus im Elend (Christus in der Rast)“ geschrieben wurde, das sie von einem polnischen Bergbauern erwarb:
Ich suchte Ihn nicht,
den ‚Christ im Elend‘
doch sein durchbohrender Blick fand mich,
vor Ihm stehend.
Und schweigend
aus allen Dingen,
dem kitschigen Kram,
Er mich,
die Elende,
in Besitz nahm.
So bezahlte ich für Ihn
soviel
wie für einen Sommerhut,
und Er bezahlte für mich
mit seinem
Blut.
Warum willst gerade bei mir Zuhause sein?
rief ich Ihm die Frage zu,
– weil ich im Elend bin, sagte Er,
– genauso wie Du.
-Doch Du bist der Herrscher aller Welt,
setzte ich fort,
– Du könntest Dir aussuchen einen würdigen Ort, ein Haus das schön ist, einen Palast,
(Er unterbrach mir)
– in Deiner morschen Hütte bin ich lieber zu Gast.
– Doch ich hab gar nichts, was ich Dir bieten kann,
flüsterte mein Scham.
Es sank Sein Blick und seufzend setzte Er sich,
schaute den Staub an,
– Dich will ich haben, sagte Er still,
– nur Dich.
R.K.