Die Gruppe der Schwestern unserer Kongregation, die zu einer Erkundung nach Madagaskar aufgebrochen war, ist wohlbehalten zurückgekehrt.
Sr. Mirjam aus unserer Provinz und die beiden madagasischen Mitschwestern Sr. Raphaelia und Sr. Fabienne aus der französischen Provinz kamen reich beschenkt von vielen Begegnungen und Eindrücken in ihre Klöster zurück.
Hier ein Bericht von Sr. Mirjam und ein paar Foto-Eindrücke:
Es sind nun fast drei Monate, dass ich aus Madagaskar zurück bin. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, diese für mich schöne aber auch schwierige Zeit auf der „Roten Insel“ in Worte zu fassen.
Alles begann mit dem unvergesslichen Generalkapitel in Wien, bei dem ich mich freiwillig meldete, um mit anderen Schwestern für eine gewisse Zeit nach Madagaskar zu gehen. Ursprünglich sollten es drei Monate werden, schlussendlich wurden es zwei, da mein Aufenthalt im Land nur mit einem Touristenvisum möglich war.
Der Flug nach Madagaskar war sehr lang und dauerte 11 Stunden. Nach der Ankunft in der Hauptstadt Antananarivo gab es zunächst die ganze Prozedur, um das Visum zu erhalten, den Covid-Test und dann für die nächsten 72 Stunden die Quarantäne im Hotel.
Die Zeit der Quarantäne fühlte sich sehr lange an. Natürlich war es auch eine nützliche Zeit, um sich nach einem langen Flug auszuruhen. Ich durfte das Zimmer nicht verlassen und bekam meine Mahlzeiten an die Zimmertür. Eine echte Quarantäne!
Nachdem wir aus der Quarantäne entlassen wurden, gingen wir in unsere Wohnung, die wir für unsere Zeit in Antananarivo mieteten. Wir haben 4 Wochen in der Hauptstadt gelebt. Es waren in dieser Zeit verschiedene Treffen geplant, z.B. mit Vertretern von Ordensgemeinschaften, Wohltätigkeitsorganisationen wie den Ankiza Gasa-Kinder von Madagaskar oder der Akamasoa-Organisation mit dem unvergesslichen Pater Petro Opeka und mit den Verantwortlichen verschiedener Schulen, z.B. dem Salesianer Don Bosco. Die Zeit in Antananarivo wird mir sicher in Erinnerung bleiben. Es waren schöne Momente der Freude und der schönen Begegnungen, aber auch sehr traurige Bilder von extremer Armut unter der Bevölkerung, mangelnder Zukunftsperspektiven und großer Umweltverschmutzung.
Nach dieser Zeit machten wir uns auf eine Reise in den Süden des Landes. Diese Reise war 800km lang und dauerte insgesamt fast drei Tage. In der europäischen Realität kann ein solcher Abschnitt in 10 Stunden mit dem Auto zurückgelegt werden. In der madagassischen Realität braucht man dafür viel Zeit. Die Straßen sind in einem sehr schlechten Zustand und am besten nur am Tag zu befahren. Und der Tag in Madagaskar ist relativ kurz. Um 18 Uhr wird es dunkel.
Auf dem Weg in den Süden machten wir Halt in verschiedenen Diözesen. Nach 6 Stunden Autofahrt erreichten wir Antsirabe. Wir übernachteten im Diözesan-Seminar. In Antsirabe trafen wir den Bischof der Diözese und die Schwestern des Karmelitinnen- und Benediktinerinnenklosters. Es gab auch Zeit, sich in der Natur am See “Lake Andraikiba” zu erholen.
Die nächsten Tage auf der Südinsel verbrachten wir in der Stadt Fianarantsoa. Diese Zeit war mit verschiedenen Treffen mit Vertretern der verschiedenen Behörden der Dörfer und der Stämme gefüllt. Wir besuchten ein Benediktiner- und ein Trappisten-Kloster, wo wir am Gebet und gemeinsamen Essen teilnahmen. Durch den Aufenthalt in den Dörfern hatte ich auch Gelegenheit, einheimische Sitten und Riten der indigenen Stämme kennenzulernen.
Nachdem wir vier Tage in Fianarantsoa verbracht hatten, fuhren wir weiter zur Stadt an der „Straße von Mosambik“ -Toliara. Nach 11 Stunden Autofahrt kamen wir in den Abendstunden an. Eine kleine, touristische Stadt mit mehreren Hotels und Restaurants. Wir waren fast zwei Wochen in Toliara. Ich hatte die Gelegenheit, Bischof Dieceja kennenzulernen. Wir trafen uns auch mit den Karmeliterinnen zum gemeinsamen Gebet. Die Zeit, die wir in einem typischen Fischerdorf verbracht haben, war auch sehr interessant. Lachende Kinder liefen herum, die sich über meine Anwesenheit und die Süßigkeiten, die ich mit hatte, freuten. Diese gemeinsame Zeit mit Spaß, Angeln und gemeinsamen Mahlzeiten war einzigartig und sehr berührend.
Nach 7 Wochen auf der “Roten Insel” kam die Zeit, nach Europa zurückzukehren, nach Hause, nach Wien!
Ich danke Gott für diese schöne, schwierige und geistig sehr fruchtbare Zeit in Madagaskar und ich hoffe, dass ich bald wieder hinfliegen werde, um unser Projekt zu unterstützen.